Tee ist als Getränk für Kleinkinder ein echter Allrounder. Er dient nicht nur als Durstlöscher, sondern hilft auch bei Husten oder wenn es im Bauch mal zwickt. Während er im Winter schön wärmt, wird gekühlter Tee im Sommer zur leckeren Erfrischung. Ab wann Kinder Tee bekommen können, welche Tees geeignet sind und was man sonst noch beachten sollte, haben wir hier für euch zusammengefasst.
Welcher Tee für Kinder ab 1 Jahr?
Tee für Kleinkinder gibt es meist ab dem ersten Lebensjahr. Als Kindertee eignen sich vor allem ungesüßte, koffeinfreie Tees oder milde Kräutertees, wie z.B. Rooibos oder Lindenblüten. Wichtig ist, dass der Tee keine starken oder potenziell reizenden Inhaltsstoffe enthält. Folgende Sorten eignen sich optimal:
Kamillentee: entzündungshemmend und mild
Kamillentee ist bestens für Kinder geeignet und lindert nebenbei eine Vielzahl möglicher Beschwerden. Denn er wirkt nicht nur beruhigend auf Magen und Darm, sondern auch entzündungshemmend. Wegen seines milden Geschmacks ist Kamillentee bei Kleinkindern besonders beliebt.
Früchtetee: Kleinkind-Favorit in vielen Varianten
Früchtetees gibt es in ganz unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, meist aber schmecken sie süßlich. Deshalb eignen sie sich perfekt für den Alltag und auch schon für kleine Kinder. Greift gerne das ein oder andere Mal zu einem Bio-Früchtetee! Achtet nur darauf, dass möglichst keine Aromen zugesetzt sind.
Roiboostee: reizstoffarm und lecker
Der afrikanische Rotbuschtee (auch Roiboostee genannt) ist eine wahre Mineralstoff-Bombe und enthält, im Gegensatz zu Grünem oder Schwarztee, kein Koffein. Auch sonst ist der Roiboostee in der Regel frei von Reizstoffen. Dafür schmeckt er angenehmen süßlich, weshalb er oft zu den Lieblingstees kleiner Kinder gehört.
Kräutertee: kleinkindgerecht und wirksam
Kleinkinder können auch milde Kräutertees trinken, solange diese ungesüßt und koffeinfrei sind. Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass die Tees keine stark wirkenden oder potenziell allergenen Kräuter enthalten, vor der Einführung eines neuen Kräutertees sollte am besten kurz in der Kinderarztpraxis nachgefragt werden. Ansonsten sind sie für auch für das Kleinkindalter auf jeden Fall zu empfehlen – Ernährungswissenschaftler Nicolas Ting etwa setzt auf diesen Tipp, gerade für die Abendstunden:
"Ich mag Lavendelblüten und Melissenblätter als Tee für Kleinkinder sehr gern.
Sie haben eine natürlich beruhigende Wirkung.“
Kindertee: Was ist das?
Für Babys und Kleinkinder gibt es spezielle Kindertees, die auch so gekennzeichnet sind. Dabei handelt es sich um Teesorten, die von Säuglingen schon im ersten Lebensjahr gut vertragen werden und ab dem Beikostalter gegeben werden können – beispielsweise Früchtetee-Mischungen. Die Zutaten stammen oftmals aus biologischem Anbau, die Tees sind koffeinfrei und werden besonders gründlich auf Schadstoffe kontrolliert. Aus diesen Gründen eignen sich Tees mit einer Alterskennzeichnung für Säuglinge und Kleinkinder besonders gut. Bei Kindertees kann man sicher sein, dass die hohen Anforderungen an Babynahrung gewährleistet sind, denn auch sie unterliegen den strengen Richtlinien der EU-Verordnungen für besondere Zielgruppen wie Babys und Kleinkinder.
Welchen Tee dürfen Kleinkinder nicht trinken?
Pfefferminztee: Fürs Kleinkind geeignet?
Pfefferminztee wird für Kleinkinder in der Regel nicht empfohlen, da seine ätherischen Öle oft zu stark für die empfindlichen Mägen der Kleinen sind – und dementsprechend den Magen-Darm-Trakt potenziell reizen können. Ab dem 2. Lebensjahr, wenn das kindliche Verdauungssystem bereits etwas robuster ist, stellt aber auch Pfefferminztee kein Problem mehr dar.
Achtung: Kein Fencheltee für Kleinkinder
Fencheltee galt bislang als Hausmittel bei Bauchschmerzen und Blähungen, diese Wirkung ist allerdings nicht wissenschaftlich bestätigt. Im Gegenteil: Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) empfiehlt, Fencheltee erst ab vier Jahren zu verabreichen, da er das potenziell krebserregende Estragol enthält, dessen Sicherheit für Säuglinge aktuell nicht nachgewiesen ist. Die Untersuchungen der EMA zeigten große Schwankungen in der Estragol-Konzentration in verschiedenen Fencheltees, was eine sichere Dosierung umso schwieriger macht.
Grüner Tee und Schwarztee: Für Kleinkinder tabu
Grüner Tee und Schwarztee sind für Kleinkinder tabu, weil sie Koffein enthalten. Koffein stimuliert das Nervensystem der Kinder übermäßig und verursacht in der Regel Schlafstörungen. Außerdem enthalten diese Tees Tannine, die die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen (wie z.B. Eisen) hemmen. So können das Wachstum und die Gesundheit der Kinder negativ beeinflusst werden.
Wie viel Tee soll mein Kind täglich trinken?
Ein Kleinkind sollte pro Tag nur kleine Mengen Tee trinken, 50 bis 100 ml reichen meist aus. Wird das Kind noch gestillt, ist die Hauptquelle für Flüssigkeit weiterhin die Muttermilch, der Tee sollte deshalb nur ergänzend (und nicht als Ersatz) angeboten werden. Dabei sollte man immer im Auge behalten, wie viel Flüssigkeit das Kind über den ganzen Tag hinweg einnimmt, um eine Überhydration zu vermeiden.
Gut zu wissen
Tee solltet ihr euren Kleinen immer ungesüßt anbieten – das gilt auch für Zuckeralternativen wie Agavensirup oder Honig. Das Hauptgetränk für Kleinkinder sollte immer Wasser sein – Tee ist aber eine schöne Abwechslung. Wie für alle anderen Getränke gilt auch hier: Kein Dauernuckeln aus der Flasche, denn das fördert den sogenannten Nuckelkaries.