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Seit einiger Zeit ist das Thema Darmgesundheit sehr präsent – vielleicht ist es euch ja auch schon begegnet. Fakt ist: Ein gesunder Darm ist extrem wichtig für die Gesundheit, beispielsweise für die Ausbildung eines funktionierenden Immunsystems.
Ist die Darmflora, auch (Darm)-Mikrobiom genannt, gestört, kann das Auswirkungen auf den ganzen Körper haben. Das gilt auch für Kleinkinder – und ist in sofern besonders essenziell, als dass die frühe Kindheit eine Schlüsselperiode für die Ausbildung der Darmflora darstellt.
Wie sich die Darmflora bei Kleinkindern entwickelt
Die ersten Lebensjahre sind für die Entwicklung der Darmflora bei Kindern sehr wichtig. Eine besondere Rolle nimmt dabei das Stillen ein: Denn über die Muttermilch werden auch die für die Darmflora wichtigen Bakterien transportiert und unterstützen damit den Aufbau des Mikrobioms beim Baby. Aus diesem Grund sind auch manche industriell hergestellte Säuglingsmilchen mit entsprechenden Zusätzen versehen, die sozusagen als Futter für die Darmbakterien dienen und damit für eine gesunde Darmflora sorgen. Ihr findet sie unter Bezeichnungen wie Milchsäurebakterien, Bifidusbakterien, GOS, FOS oder HMO auf der Packung.
Spannend ist übrigens, dass die Ausbildung des Mikrobioms kein statischer Prozess ist, sondern sich unter verschiedenen Einflussfaktoren entwickelt. So verändert sich die Darmflora beispielsweise mit dem Start der Beikostzeit und der Einführung neuer Lebensmittel.
Wie ernähre ich mein Kind darmgesund?
Stellt sich die Frage: Wie ernähre ich mein Kind so, dass sich die Darmflora gut und gesund entwickelt? Auf welche Lebensmittel sollte ich setzen? Gerade in der Baby- und Kleinkindzeit, in der die Übergänge zu fester Nahrung liegen, wie Beikost und Familienkost, sind das Fragen, die auch uns immer wieder erreichen.
Wir haben euch eine Reihe von Tipps zusammengestellt, an denen ihr euch beim Thema Darmflora orientieren könnt. Bei der Beikosteinführung mit Brei genauso wie beim Baby-led Weaning oder dann, wenn die Kinder bereits mit am Tisch sitzen und an den Mahlzeiten eigenständig teilnehmen. Und schaut euch unbedingt auch die Liste mit empfehlenswerten Lebensmitteln an, die wir euch am Ende des Textes dazu gepackt haben!
Unsere Tipps: So entwickelt euer Kleinkind eine gesunde Darmflora
Im Grunde macht ihr mit Lebensmitteln, die bunt, frisch und abwechslungsreich sind, schon alles richtig. Orientieren könnt ihr euch immer an den allgemeinen Empfehlungen der Ernährungsgesellschaften wie der DGE.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für die Darmgesundheit. Bietet gerne eine Vielzahl von frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, hochwertiges Eiweiß und gesunde Fette an. Vermeidet zu stark zuckerhaltige und verarbeitete Lebensmittel, da diese die Darmgesundheit beeinträchtigen können. Checkt dazu gerne unsere Liste mit Top-Lebensmitteln weiter unten.
- Wichtig ist, dass euer Kind ausreichend Flüssigkeit trinkt, insbesondere Wasser. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt eine gesunde Verdauung und beugt Verstopfung vor. Mehr zum Thema Trinken findet ihr in unserem Artikel zu empfehlenswerten Getränken für Kleinkinder.
- Probiotische Lebensmittel können die Darmflora unterstützen. Probiotika sind nützliche Bakterien, welche die Darmgesundheit fördern können. Joghurt, Kefir und fermentierte Lebensmittel enthalten natürliche Probiotika. Idealerweise bevorzugt ihr Produkte, die keinen zusätzlichen Zucker enthalten.
- Ballaststoffe fördern eine gesunde Verdauung und unterstützen das Wachstum guter Bakterien im Darm. Bietet ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse an.
- Antibiotika können das Gleichgewicht der Darmflora empfindlich stören. Gerade bei Babys und Kleinkindern ist das natürlich ein wichtiges Thema, da es immer mal wieder Infekte gibt. Manche können dann nicht anders behandelt werden. Wichtig ist aber, dass ihr Antibiotika wirklich nur verwendet, wenn sie von einem Arzt verschrieben wurden und die Anweisungen sorgfältig befolgt werden.
- Gute Hygienegewohnheiten wie regelmäßiges Händewaschen tragen dazu bei, Infektionen und Krankheiten zu vermeiden, die sich negativ auf die Darmgesundheit auswirken können.
- Seid selbst Vorbild und ernährt auch euch ausgewogen und abwechslungsreich. Eure Kinder werden das essen, was ihr selbst esst. Und bilden so automatisch bestimmte Essgewohnheiten aus.
- Bewegung ist die beste Ergänzung zu einer gesunden Ernährung. Am besten geht ihr täglich an die frische Luft zum Hüpfen, Springen und Toben.
11 Top-Lebensmittel für einen gesunden Darm
Hier haben wir eine Liste für euch mit Lebensmitteln, die für eine gesunde Darmflora sorgen. Bei Kleinkindern wie auch bei Erwachsenen. Wie ihr seht, sind vor allem Milchsäurebakterien ein wichtiges Thema, ebenso wie Ballaststoffe.
Baut einfach immer wieder mal eins oder mehrere dieser Lebensmittel in euren Speiseplan ein. Probiert aus, was euch und den Kids schmeckt. Kein Druck! Wenn eure Kleinen Lauch oder Chicorée nicht mögen (Kinder sind bei bitterem Geschmack oftmals eher skeptisch) dann probiert eine andere Zubereitungsart oder erst einmal ein anderes Lebensmittel. Einfach dran bleiben und immer mal wieder anbieten, dann klappt es oft auch mit Lebensmitteln, die beim ersten Mal verweigert wurden.
Welche Lebensmittel sind gut für den Darm?
- Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen, Kichererbesen oder Erbsen
- Probiotische Milchprodukte wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch
- Fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, saure Gurken (allerdings nur die, die milchsauer eingelegt sind – die aus de Supermarkt sind das meist nicht!) oder auch Tempeh (ein fermentiertes Soja-Produkt)
- Vollkornprodukte jeglicher Art (Brot, Nudeln, Reis) sowie Haferflocken
- Käse – am besten lange gereifte Sorten wie Parmesan, denn diese enthalten meist einen höheren Anteil an Milchsäurebakterien. Auch Cheddar, Mozzarella und Gouda sind empfehlenswert.
- Grünes Gemüse wie Spinat, Grünkohl oder Mangold sowie alle weiteren Gemüse- und Kohlsorten (bunt lautet das Motto!)
- Beeren jeglicher Art, besonders jene mit dunkler Färbung wie Heidelbeeren sowie rote Trauben (bitte kleinschneiden wegen Verschluckungsgefahr)
- Bananen und Äpfel – sie enthalten viele Ballaststoffe und die meisten Kinder mögen sie gern
- Nüsse wie Cashewnüssen, Walnüsse, Haselnüsse (auch hier Achtung wegen der Verschluckungsgefahr) sowie Samen (z.B. Leinsamen) und Kerne (z.B. Kürbiskerne)
- Zwiebel und Knoblauch (wirken unter anderem anitbakteriell)
- Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Inulin (ein Ballaststoff) wie Lauch, Chicoree, Pastinake und Schwarzwurzel
ANMERKUNG: Bei allen Fragen oder Bedenken zur Darmgesundheit eures Kleinkindes wendet euch an euren Kinderarzt oder eure Kinderärztin oder an eine Ernährungsfachkraft. Diese bieten eine spezifische Beratung, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten sind. Das gilt auch, wenn ihr Allergien und Unverträglichkeiten vermutet.
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