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Babynahrung zubereiten – so geht’s einfach und sicher

Veröffentlicht am 20. Juni 2024
Ein Vater bereitet Babymilch im Fläschchen zu.

Inhalt

  1. Die Basics: Das solltest du vorweg tun
  2. Zubereitung von Babymilch: Schritt für Schritt
  3. Die richtige Temperatur von Babymilch
  4. Nach der Zubereitung von Babymilch: Reinigung
  5. Aufwärmen und Aufbewahrung von Babymilch
  6. Tipps zum Füttern von Babymilch
  7. Extra-Tipps zum Füttern von Babymilch

Stillen ist die beste und natürlichste Art dein Baby zu ernähren. Es gibt aber Situationen und Gründe, in denen du möglicherweise Babymilch aus der Flasche füttern möchtest. Du bist unsicher, was du dabei beachten solltest? Keine Sorge – es ist im Grunde ganz einfach. Die nötigen Handgriffe sitzen schnell und bald wirst du routiniert die Säuglingsnahrung für dein Baby zubereiten.

Die Basics: Das solltest du vorweg tun

Mach dich zunächst mit den verschiedenen Kategorien vertraut, die es hinsichtlich Säuglingsnahrung gibt. Was genau ist Pre, 1er oder Folgemilch? Unser Artikel zu den verschiedenen Sorten von Babymilch gibt dir einen Überblick.

Auf der Verpackung des jeweiligen Produkts sind die genauen Schritte und die Zubereitungsart detailliert erklärt. Lies sie einmal genau durch, denn du solltest sie einhalten um zu gewährleisten, dass du ein sicheres Lebensmittel für dein Baby erhältst.

Das richtige Wasser verwenden

Verwende für die Zubereitung der Babymilch ausschließlich abgekochtes Wasser. Die Trinkwasserqualität ist in Deutschland generell gut, allerdings können sich in den Leitungen unter Umständen Krankheitskeime vermehren, die du durch das Abkochen unschädlich machen kannst. Nimm besser einen Topf als einen Wasserkocher, denn das Wasser sollte mindestens 2 Minuten sprudelnd kochen.

Falls du Wasser aus der Flasche verwendest, achte auf den Zusatz „Für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“. Es gibt auch sogenanntes Baby-Wasser, das speziell aufbereitet wurde. Leitungswasser ist aber natürlich die preisgünstigere Variante.

Auch die Fläschchen und Sauger solltest du schon vorab präpariert haben, damit sie sauber und steril sind. Was dabei zu beachten ist, erklären wir weiter unten im Text noch genauer. Dort findest du auch eine Übersicht zu den verschiedenen Varianten an Saugern und Flaschen.

Zubereitung von Babymilch: Schritt für Schritt

Jetzt wird es konkret! Du wirst sehen – die einzelnen Schritte hast du ganz schnell verinnerlicht und die Zubereitung des Fläschchens wird bald zur Routine werden. Für den Beginn haben wir dir hier nochmal alle Schritte einzeln aufgeführt:

  1. Zunächst solltest du die Arbeitsfläche säubern und dir auch deine Hände gründlich waschen.
  2. Lass das Wasser aus der Leitung fließen, bis es schön kühl ist. In lauwarmem, abgestandenem Wasser können sich Mirkoorganismen vermehren – und das ist für Babynahrung natürlich nicht geeignet.
  3. Dann kochst du die entsprechende Menge an Wasser ab und lässt das Wasser etwas abkühlen. Auf der Verpackung findest du eine Angabe zur Temperatur, bei der du das Milchpulver einrühren solltest. In der Regel sind das zwischen 40 und 50 Grad Celsius, da sich das Pulver bei diesen Temperaturen am besten auflöst.
  4. Das Milchpulver nach Verpackungsangaben dosieren. Am besten eignet sich dafür der Messlöffel, der den Milchpulver-Produkten beiliegt. Streiche das Pulver oben ab (zum Beispiel mit einem sauberen Messerrücken), damit die Menge stimmt. Geh dabei genau vor, denn nur mit dem passenden Verhältnis an Pulver und Wasser ist die optimale Nährstoffdichte gewährleistet.
  5. Gib das Babymilch-Pulver zum Wasser in die Flasche, verschließe sie und schüttle so lange, bis das Pulver sich vollständig aufgelöst hat.
  6. Nun musst du die Milch noch etwas abkühlen lassen, damit sie Trinktemperatur hat. 37 Grad, also Körpertemperatur, sind ideal. Um zu testen, ob die Milch noch zu heiß ist, kannst du ein paar Tropfen auf dein Handgelenk geben. Falls du unsicher bist, miss mit einem Thermometer nach. Im nächsten Punkt erklären wir die die Frage nach der passenden Temperatur noch genauer.

Wichtiger Hinweis: Die Mikrowelle ist für ist die Zubereitung von Säuglingsnahrung nicht geeignet. Denn sie erwärmt Flüssigkeiten nicht gleichmäßig, so dass sehr heiße Stellen entstehen können, bei denen die Gefahr besteht, dass sich dein Baby verbrüht.

Die richtige Temperatur von Babymilch

Auch beim Babymilch zubereiten gilt: Du wirst den Dreh recht bald herausgefunden haben und schnell merken, ob die ideale Temperatur von 37 Grad erreicht ist. Um zu prüfen, ob die Milch noch zu heißt ist, gib einige Tropfen auf dein Handgelenk. Dort ist die Haut sehr dünn und du merkst direkt, falls die Milch noch zu heiß sein sollte. Falls du ganz sicher gehen möchtest, kannst du ein spezielles Fläschen-Thermometer benutzen. Fieberthermometer sind aus Hygienegründen nicht geeignet. Du kannst aber auch ein Küchen-Thermometer aus Edelstahl verwenden, sofern die Anzeige-Skala zu der für die Babymilch geeigneten Temperatur passt.

Nach der Zubereitung von Babymilch: Reinigung

Wenn du die Milch für dein Baby zubereitet und dein Baby gefüttert hast, sind noch ein paar weitere Schritte notwendig, um alles wieder sauber aufzuräumen.

Die Fläschchen und die Sauger kannst du von Hand abwaschen oder in die Spülmaschine geben. Am besten machst du das direkt nach der Mahlzeit und baust dabei alle Teile wie Sauger, Ring, Fläschchen auseinander. Es gibt auch spezielle Spülbürsten, die besonders gut für Fläschchen geeignet sind.

Nach dem Abwaschen kommt das Sterilisieren

Wenn alles sauber ist, musst du die einzelnen Teile aber dennoch zusätzlich sterilisieren, denn die Temperaturen beim Abwasch sind nicht hoch genug, um Keime abzutöten. Dafür kannst du einen Topf mit heißem Wasser oder auch einen speziellen Sterilisator verwenden. Welche Methode du bevorzugst, hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab.

Ein Sterilisator ist insofern praktisch, als dass du die Fläschen und Sauger ebenso wie auch die Schnuller darin platzsparend deponieren kannst. Die Methode Kochtopf ist dafür preisgünstiger. Auch für die Mikrowelle gibt es Sterilisatoren, die allerdings meist nicht so viele Fläschen fassen wie ein herkömmliches Sterilisationsgerät. Zudem eignen sich nicht alle Fläschchen für die Mikrowellen-Sterilisation. Dafür geht die Reinigung sehr flott.

Aufwärmen und Aufbewahrung von Babymilch

Säuglingsnahrung sollte immer frisch zubereitet werden. Das heißt, Reste müssen nach der Mahlzeit entsorgt werden. Denn anders als Muttermilch kannst du angerührte Babymilch nicht aufbewahren. Eine kurze Pause, zum Beispiel für ein Bäuerchen, ist aber kein Problem. Sie sollte nur nicht zu lange dauern, gerade wenn ihr unterwegs seid.  Länger als 30 Minuten sollte die Babymilch nicht offen stehen. In diesem Fall dann lieber eine neue Mahlzeit zubereiten.

Tipps zum Füttern von Babymilch

Du bist noch unsicher, wie du dein Baby richtig fütterst? Hier kommen ein paar Tipps.

Den passenden Sauger finden

Sauger von Babymilch-Fläschchen in der Nahaufnahme

Die Sauger für die Fläschchen gibt es in unterschiedlichen Größen.

Sauger für Fläschchen gibt es in verschiedenen Größen, Formen und Materialien. Vielleicht werdet ihr ein wenig probieren müssen, welcher Sauger deinem Baby gut gefällt. Ist das passende „Modell“ einmal gefunden, bleiben viele Babys dabei und wollen oft keinen anderen Sauger mehr.

Beim Material könnt ihr zwischen Latex und Silikon wählen. Die Latexsauger sind gelbbraun in der Farbe und sehr bissbeständig. Das macht sie geeignet für Kinder, die bereits Zähne haben. Da Latex ein Naturprodukt ist, werden sie allerdings durch das Abkochen auch rasch porös und müssen öfter ersetzt werden. Die transparenten Silikonsauger sind hitzebeständiger und lassen sich leicht reinigen. Sie sind allerdings auch anfälliger für Bissspuren. Sollte ein Sauger an einer Stelle angebissen sein, solltest du ihn entsorgen.

Bei der Form gibt es zwei Varianten: Die runde, der Brustwarze nachempfundene, sowie die abgeflachte, kiefergerechte Form. Welche davon ihr bevorzugt, ist dem individuellen Empfinden deines Babys überlassen.

Die Größen der Sauger sind auf das Alter abgestimmt. Folgende Größen gibt es:

Größe 1 für das Alter 0 bis 6 Monate
Größe 2 für das Alter 6 bis 18 Monate
Größe 3 für das Alter ab 18 Monate

Daneben gibt es noch verschieden große Sauglöcher in den einzelnen Saugern. Die Größe richtet sich nach der Art der Säuglingsnahrung. Dickflüssigere Säuglingsnahrung benötigt eine größere Öffnung. Für Babys, die herkömmliche Pre- oder 1er-Milch gefüttert bekommen, ist in der Regel die Größe S oder M zu empfehlen. Die größere Größe ist zum Beispiel für dickflüssigere Spezialnahrung gedacht.

Auf einigen Sauger-Packungen findest du auch Angaben zur Durchflussgeschwindigkeit – diese sollte nicht zu groß sein. Denn grundsätzlich gilt: Wie bei der Muttermilch soll das Baby sich auch bei der Flasche anstrengen müssen, um die Milch zu saugen. So wird verhindert, dass es sich an der Milch verschluckt.

Fläschchen aus Glas oder Kunststoff?

Auch das ist eine Frage, die individuell ist. Glasflaschen haben den Vorteil, dass sie keine Plastikbestandteile in sich tragen und sehr gut zu reinigen sind. Andererseits sind sie nicht bruchsicher, was gerade bei älteren Babys ein Thema werden könnte. Kunststoffflaschen sind robust und es passiert nichts, wenn sie runterfallen. Es gibt aber Eltern, die die Menge an Kunststoff, mit der ihr Baby in Kontakt kommt, minimieren möchten.

Ein Kompomiss sähe so aus, dass zu Beginn aus einer Glasflasche gefüttert wird und dann der Umstieg auf Kunsttoff erfolgt, sobald das Baby die Flasche selbst hält und damit das Risiko des Runterfallens größer wird.

So schaffst du Nähe und Bindung beim Flaschenfüttern

Manche Eltern haben Sorge, dass beim Füttern mit dem Fläschchen die Nähe, wie sie beim Stillen entsteht, entfällt. Das ist aber unbegründet. Natürlich erlebt man beim Stillen wundervolle und innige Momente. Die gibt es aber auch mit der Flasche – auch für die Väter im übrigen! Hier sind ein paar Tipps, wie du eine Wohlfühl-Umgebung schaffst:

Biete dem Baby eine gewohnte Umgebung, in der es ruhig ist und in der ihr euch ganz auf euch konzentrieren könnt.

Schaffe Nähe durch Körperkontakt: Wie beim Stillen ist es auch beim Fläschchenfüttern wichtig, dem Baby körperliche Nähe zu bieten. Halte es nahe am Körper und schenke ihm deine ungeteilte Aufmerksamkeit. Diese Kuscheleinheiten sind besondere und intensive Momente, die wichtig für die Bindung sind.

Saugreflex anregen

Wenn du mit der Flasche fütterst, solltest du wie beim Stillen den Saugreflex des Babys stimulieren. Das bedeutet, dass du den Sauger dem Baby nicht direkt in den Mund gibst, sondern nur sanft die Unterlippe mit der Saugerspitze berührst. Das Baby nimmt den Sauger dann von alleine in den Mund. Wie beim Stillen auch sollte sich die Zunge unter dem Sauger befinden, damit die natürliche Saugbewegung gefördert wird.

Extra-Tipps zum Füttern von Babymilch

Über Nacht und unterwegs

Für die Nacht oder unterwegs kannst du das abgekochte Wasser vorbereiten und in eine Thermoskanne geben. Nimm eine mit warmem sowie eine mit kaltem Wasser, so dass du die ideale Temperatur mischen kannst. Diese Thermoskannen für nichts anderes verwenden als für das Fläschchenwasser. Das Milchpulver packst du vorab dosiert in kleine Döschen.

Tipps für den Urlaub

Im Urlaub kann Leitungswasser nicht immer verwendet werden, auch nicht abgekocht. Nimm stattdessen Babywasser oder stilles Tafelwasser aus der Flasche und koche dieses zusätzlich ab. Es gibt auch trinkfertige Babynahrung, die du bereits fertig gemischt kaufen kannst. Falls genug Platz zum Transport ist, wäre das möglicherweise eine gute Alternative.

Sauger erwärmen

Nimmt dein Baby die Flasche nicht so gut an, versuche einmal, den Sauger etwas zu erwärmen. Oder umwickle die Flasche mit einem Tuch oder einem anderen Kleidungsstück, das nach dir riecht.

Gegen Schaumbildung

Um Schaumbildung in der Flasche durch das Schütteln zu vermeiden, kannst du das Milchpulver auch mit einem langstieligen Löffel einrühren.

Weitere Informationen zu Säuglingsnahrung, Babymilch und Stillen

Bei allen Fragen zum Thema Stillen und Füttern deines Babys kannst du dich immer vertrauensvoll an deinen Kinderarzt/deine Kinderärztin oder deine Hebamme wenden. Insbesondere wenn du das Gefühl hast, dass dein Baby nicht richtig satt wird oder sonstige Probleme auftreten, solltest du dir umgehend Hilfe und Unterstützung holen.

Bildnachweis:
iStock / Alena Paulus, Unsplash / Jaye Haych

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