Es sind genau diese Situationen, die Eltern gerne mal zur Verzweiflung bringen: Das Essen ist liebevoll gekocht und zubereitet und steht schön angerichtet auf dem Tisch. Und das Kind … mag es nicht. „Nudeln mit ohne Soße und sonst nix“, lautet die Devise beim Nachwuchs und wer schon mal versucht hat, einem trotzenden Zweijährigen trotzdem das Spinat-Risotto unterzujubeln, weiß, dass man als Eltern dabei immer schlechte Karten hat.
Es kann einen wirklich stressen. Denn man weiß ja, dass Gemüse und Obst wichtige Komponenten der täglichen Ernährung sind (die Fünf-am-Tag-Regel). Aber wenn die lieben Kleinen nicht mal Gemüse in Form von Tomatensauce akzeptieren?
Gut zu wissen: Man kann sie einfach gewähren lassen. Kinder holen sich in der Regel das, was sie brauchen. Und werden nach der Phase (die zugegebenermaßen ganz schön dauern kann) auch wieder andere Lebensmittel akzeptieren. Im Falle des Falles einfach die Nudeln mit Rapsöl mischen und damit zumindest die Fettqualität des Essens verbessern. Denn fettig und süß sind bei Neugeborenen genetisch programmiert, deswegen lieben auch noch Kleinkinder diesen Geschmack sehr. Die Evolutionsbiologie wird allen verzweifelnden Eltern entgegen kommen und irgendwann legt sich der Schalter um und das Kind beißt wieder in einen Apfel.
Zudem kann man auch ein bisschen tricksen: Einfach Gemüse wie Karotten, Zucchini oder Pastinaken mit dem Sparschäler oder einem Spiralschneider zu „Spaghetti“ schneiden, kurz blanchieren und unter die normalen Nudeln mischen. Geht auch püriert – idealerweise mit Nudelsorten kombinieren, welche die Sauce gut aufsaugen. Das kann helfen, falls die Kinder sehr aufmerksame Esser sind und jeden zusätzlichen Fitzel („Ihhhhhh das ist was Grünes dran!“) auf der Nudel sofort scannen. Probiert doch mal unser leckeres Gnocchi-Rezept mit eingeschummeltem Gemüse!
Gut ist auch, wenn die Eltern selbst die Nudeln mit Sauce essen. Dabei kann man sich auch das erwachende Interesse von Kleinkindern an Farben zunutze machen und Sauce nach Farben kochen. Grüne Sauce entsteht aus Erben oder Lauch, rot ist die klassische Tomatensauce, die man eventuell noch mit roten Linsen aufpeppen kann.
Oder auf gefüllte Pasta wie Ravioli mit Spinat-Ricotta-Füllung setzen. Dabei sollte man frische Nudeln nehmen, keine Dosen-Variante. Hier hat das Essen sogar noch einen Überraschungseffekt – denn was steckt da wohl in dieser Nudel drin? Die deutsche Variante der Ravioli – Maultaschen – funktionieren nach dem gleichen Prinzip.
Da Kleinkinder ihr Essen oftmals spielerisch entdecken, ist Fingerfood immer eine gute Idee. Gemüse wie Karotten oder Kohlrabi kann man daher auch als Rohkost oder halbgegarte Kost anbieten – letzteres empfiehlt sich beispielsweise, wenn das Kleinkind noch nicht allzu viele Zähne zum Kauen im Mund hat und sich mit Rohkost deswegen noch schwer tut.
Als Zutat in einer Suppe (entweder klassische Brühe oder Gemüsesuppe wie Kürbis) eignen sich Nudeln in Form von Sternen, Buchstaben oder auch Fusilli. Eine gute Alternative zu Nudeln sind Bulgur, Couscous oder Quinoa. Sie sind einfach zuzubereiten und ermöglichen neue Geschmackskomponenten. Auch Gemüse- oder Falafeltaler als fleischlose „Pflanzerl“ sind ansprechende Alternativen, die man in die Hand nehmen kann und die würzig schmecken
Und: Den kleinen Prinzessinnen und Prinzen Lust aufs Essen machen, indem man sie in die Zubereitung und das Kochen einbindet, sie mithelfen lässt und während des Kochens probieren lässt. Das schafft eine Verbindung zum Essen und zu den Lebensmitteln, die sich auch auf das Essverhalten positiv auswirken kann.