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Kindermilch: Diese Fakten für Eltern solltest du kennen

Aktualisiert am 2. August 2024
Kindermilch

Wenn du ein Kleinkind hast, fragst du dich natürlich, wie du es bestmöglich ernährst. Denn die Ernährung ist schließlich eine der wichtigsten Grundlagen für die Entwicklung deines Kindes. An dieser Stelle wollen wir uns dem Thema Milch bzw. Kindermilch widmen. Wahrscheinlich kennst du Babymilch, aber hast du schon von Kindermilch gehört?

In diesem Artikel erklären wir, was Kindermilch ist und welche Besonderheiten sie bietet. Außerdem vergleichen wir sie mit Kuhmilch und anderen Milchalternativen, damit du eine informierte Entscheidung treffen kannst. Lass uns gemeinsam herausfinden, ob Kindermilch die richtige Wahl für dein Kind sein könnte – unsere 6-Punkte-Liste hilft dir dabei.

1. Die Basics: Was ist Kindermilch?

Kindermilch ist speziell für Kleinkinder zwischen 1 und 3 Jahren entwickelt worden. Sie kombiniert durch ihre spezielle Zusammensetzung die Vorteile von Vollmilch, fettarmer Milch und Folgemilch und ist durch verschiedene Zusätze wie Vitamine und Spurenelemente an die besonderen Ernährungsbedürfnisse der Altersgruppe Kleinkind angepasst. Die Basis von Kindermilch ist Kuhmilch, deren Nährstoffgehalt an die Bedürfnisse von Kleinkindern angepasst wurde. Spezielle Verfahren der Sprühtrocknung verarbeiten die flüssige Milch zu Pulver.

2. Für wen ist Kindermilch geeignet?

Bei der Nährstoffzusammensetzung der Kindermilch werden explizit die speziellen Bedürfnisse der Altersgruppe Kleinkind berücksichtigt. Diese beginnt mit dem 1. Geburtstag und endet in der Regel mit dem 3. Geburtstag, wobei die Grenzen zum Baby bzw. Kindergartenkind natürlich fließend sind.

In der Kleinkindzeit entwickeln sich Kinder sehr schnell. Sie lernen laufen, sprechen und erleben die ersten Schritte der Autonomie. Das bedeutet auch, dass die Kinder ganz spezifische Bedürfnisse an die Ernährung haben, um diesen großen Sprüngen gerecht werden zu können. Daher ist es sinnvoll, die Säuglingsmilch durch eine entsprechend angepasste Milchnahrung zu ersetzen.

Kindermilch unterscheidet sich durch ihre spezielle Zusammensetzung und Zielgruppe deutlich von Säuglingsnahrung. Diese wurde für Babys bis zum 1. Geburtstag entwickelt und ist als Pre- und 1er-Milch für Neugeborene sowie für ältere Babys nach dem 6. Monat unter der Bezeichnung 2er- und 3er-Folgemilch erhältlich. (Lies dazu mehr in unserem Artikel über Babymilch!)

3. Kindermilch oder Kuhmilch?

Kindermilch und Kuhmilch unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung insofern, als dass der Kindermilch Nährstoffe hinzugefügt werden, während anderes reduziert wird. Das gilt insbesondere für den Eiweißgehalt. Studien legen nahe, dass Kleinkinder im deutschsprachigen Raum mit Eiweiß eher überversorgt sind. Unser Artikel zum Thema Eiweiß für Kleinkinder liefert dir mehr Informationen dazu. Andere Nährstoffe hingegen können fehlen, beispielsweise Vitamin D, Jod und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Mehr dazu erfährst du weiter unten im Text.

Anders als bei der Säuglingsmilch der ersten Lebensmonate, in der die Milchnahrung die einzig mögliche Alternative zum Stillen darstellt, ist Kindermilch eine Ergänzung zur dann bereits stattfindenden Ernährung im Rahmen der Familienkost. Das bedeutet: Du kannst deinem Kind gerne Kindermilch geben, du musst aber natürlich nicht. Falls du deinem Kind Kindermilch als Alternative zu Kuhmilch anbietest, kannst du sie wie Kuhmilch verwenden und beispielsweise ein Glas zum Frühstück reichen.

4. Inhaltsstoffe: Was ist drin in Kindermilch?

Kindermilch ist ein streng überwachtes Lebensmittel, für das besondere Vorgaben in der Produktion und für die Zusammensetzung gelten. Das bedeutet: Die Hersteller von Milchnahrung müssen dafür sorgen, dass alle Inhaltsstoffe genau den Vorgaben entsprechen, die durch verschiedene EU-weite Verordnungen geregelt sind.

Wichtig ist das unter anderem bei den Zusätzen. Von diesen möchten wir dir hier einige vorstellen, da sie besonders wichtig für die Entwicklung gerade von Kleinkindern sind:

Jod

Das Spurenelement Jod reguliert die Funktion der Schilddrüse und ist für die kindliche Entwicklung sehr wichtig. Auch Schwangere haben einen erhöhten Bedarf. Deutschland gilt als Jodmangelgebiet – daher ist eine regelmäßige und ausreichende Zufuhr wesentlich. Jod steckt in jodiertem Speisesalz, Seefisch und Milchprodukten wie Hartkäse – es ist jedoch schwierig, den Bedarf allein über die Nahrung zu decken.

Zink

Auch Zink ist ein Spurenelement und von hoher Bedeutung für viele biochemische Abläufe, das Immunsystem und die Infektabwehr. Der Körper kann es kurzfristig speichern, aber nicht selbst herstellen. Zinklieferanten sind Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte sowie Haferflocken, Käse, Linsen, Sojabohnen, Nüsse, grüne Erbsen, Sonnenblumenkerne, Hirse, Weizenkleie und Eier.

Eisen

Das Spurenelement Eisen ist maßgeblich am Sauerstofftransport im Körper beteiligt und daher mitverantwortlich für unser Energielevel. Ein Eisenmangel zeigt sich durch Müdigkeit und Antriebslosigkeit, erhöhte Infektanfälligkeit. Kinder brauchen ausreichend Eisen für Wachstum und Entwicklung. Eisenquellen sind Fleisch, Haferflocken, Leinsamen, Pinienkerne, Kürbiskerne, Pistazien, Quinoa, Linsen und Amaranth. Zusammen mit Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln wird die Eisenaufnahme gesteigert.

Kalzium

Der Kalzium-Gehalt von Kindermilch entspricht dem von Kuhmilch. Kalzium ist wichtig für den Knochenstoffwechsel, stärkt Knochen und Zähne. 1- bis 3-Jährige benötigen 600 mg am Tag – ein Glas Kindermilch mit 200 ml liefert etwa 250 mg. Auch grünes Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl oder Spinat liefert Kalzium.

Vitamin D

Vitamin D ist ein zentrales Thema bei der Kindermilch. In sonnenarmen Zeiten besteht das Risiko eines Vitamin-D-Mangels. Eine zusätzliche Gabe kann sinnvoll sein. Kindermilch enthält 0,6 bis 3,0 Mikrogramm Vitamin D pro 100 ml. Vitamin A, wichtig für Augen, Haut, Wachstum und Immunsystem, steckt in Karotten und Grünkohl. Vitamin C ist für das Immunsystem essenziell und in vielen Lebensmitteln enthalten, auch in Kindermilch. Vitamin B12 kommt hauptsächlich in tierischen Produkten vor und ist für Stoffwechselreaktionen wichtig.

Fettsäuren

Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind wichtig für den Stoffwechsel und das Wachstum von Gehirn und Nervenzellen. Quellen sind Rapsöl, Leinöl, Fisch und Nüsse. Kindermilch enthält Omega-3-Fettsäuren ALA und DHA.

5. Ist Kindermilch sinnvoll?

Kindermilch kann eine sinnvolle Ergänzung eures Familien-Speiseplanes darstellen. Du kannst aber genauso gut auf Kuhmilch zurückgreifen oder auch einmal vegane Milchalternativen ausprobieren. Wichtig ist, (tierische) Milch- und Milchprodukte in ausreichender Menge anzubieten, dabei aber die Höchstmenge von etwa 330 ml im Blick zu haben.

Bei einem abwechslungsreichen Speiseplan im Rahmen einer optimierten Mischkost wie sie beispielsweise das Forschungsinstitut für Kinderernährung und Ernährungsfachkräfte wie unsere Food-Experten empfehlen, bekommt dein Kind in der Regel alle Nährstoffe, die es braucht. Einige Studien weisen aber darauf hin, dass gerade Kleinkinder in Deutschland nicht immer optimal versorgt sind

Es gibt aber Studien, die darauf hinweisen, dass insbesondere die Versorgung mit Vitamin D, Jod, Eisen, Folsäure und Omega-3-Fettsäuren doch nicht immer optimal ist. Ein Zuviel gibt es dagegen beim Eiweiß sowie Zucker und Salz. (Quelle: KiGGS (2013). Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland).

Da Kindermilch in ihrer Zusammensetzung eben speziell auf die Nährstoffbedürfnisse von Kleinkindern zugeschnitten ist, setzen die Produkte hier an. Entscheide selbst, ob dies für dich und dein Kleinkind eine Option darstellt!

6. Wie viel Kindermilch am Tag wird empfohlen?

Drei Portionen Milch und Milchprodukte am Tag: Das ist die Menge, die von Ernährungsexperten empfohlen wird. Genauer ausgedrückt sind das die oben genannten 330 ml. Käse, Joghurt oder Quark zählen hier auch dazu, es geht also nicht nur um die flüssige Milch. Stellt sich die Frage: Wie viel Kindermilch am Tag wird empfohlen – und wird diese Menge dann auch in die maximale Tagesration eingerechnet?

Die Kindermilch kannst du wie Kuhmilch einsetzen, beispielsweise ein Glas zum Frühstück oder zum Nachmittagssnack gemeinsam mit etwas Obst, Gemüse und Getreidesticks. Auch im Rahmen eines Abendrituals könnt ihr Kindermilch anbieten – allerdings vor dem Zubettgehen und nicht als Flasche für die Nacht. Macht bis zu zwei Portionen am Tag – ein Kann, kein Muss! Ganz nach dem Geschmack deines Kindes. Das bedeutet also, dass auch Kindermilch zur oben genannten Menge an Milch und Milchprodukten zählt.

Du hast noch Fragen?

Dann melde dich bei uns! Per E-Mail an info@kleinkind-ernaehrung.de oder auch via unsere sozialen Kanäle auf Facebook und Instagram. Wir sind immer gerne für dich da! Dein Team der Aktion Kleinkind-Ernährung

 

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