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Beikosteinführung: So klappt’s

Aktualisiert am 30. August 2024
Ein Baby wird mit einem Löffel Brei-Beikost gefüttert.

Die Zeit der Beikosteinführung ist spannend und herausfordernd zugleich. Denn wann ist der beste Zeitpunkt für den Beikost Start? Welche Reihenfolge enthält der ideale Beikostplan? Welcher Babybrei ist der richtige? Und wie gewöhne ich mein Baby an die Beikost?

Gerade Eltern, die zum ersten Mal die Einführung der Beikost begleiten, können sich damit leicht überfordert fühlen. Mit unserer Zusammenfassung kannst du diesem großen Schritt aber gelassen entgegen sehen, denn wir haben alles Wichtige für dich zusammengefasst. Und auf unserer ausführlichen Beikostplan-Grafik kannst du alles auf einen Blick sehen.

Ab wann Beikost bzw. Babybrei einführen?

Ab einem bestimmten Zeitpunkt in der Entwicklung wird dein Baby allein von der Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung nicht mehr satt. Zudem reichen die Nährstoffe aus Mutter- oder Babymilch ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr aus – der erste Babybrei muss her. Doch die Frage ist: ab wann Beikost einführen?

Beikoststart: Zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat

Die ideale Zeitspanne für den Beikost Start liegt zwischen dem Beginn des 5. und dem des 7. Lebensmonats. Wir sprechen hier bewusst von einer Zeitspanne, denn der optimale Zeitpunkt kann sehr individuell sein und von Baby zu Baby variieren.

Während das eine noch mit 6 Monaten keinerlei Interesse am Brei oder anderer Beikost zeigt, verfolgt das andere Baby vielleicht schon mit 5 Monaten interessiert, was am Familientisch passiert. Das ist besonders dann nicht selten, wenn ältere Geschwister da sind.

Beikosteinführung erfolgt Schritt für Schritt

Wichtig: Einführen heißt, dass alles Schritt für Schritt passiert. Hab Geduld, es kann gut sein, dass sich der Start etwas in die Länge zieht – und das ist auch gut so. In unserem Plan kannst du den zeitlichen Rahmen sehen – aber sei nicht überrascht, wenn dein Baby einen eigenen Plan entwickelt. Geh auf dein Baby ein, beobachte es und seiflexibel. Dieser Tipp kann viel Stress vermeiden.

Parallel zur Einführung der Beikost kannst du ganz normal weiterstillen oder Milchnahrung aus der Flasche geben.

Beikostreifezeichen: So erkennst du ob dein Baby bereit ist

Der Zeitpunkt der Beikostreife ist von Baby zu Baby unterschiedlich – deswegen solltest du dein Baby gut beobachten. Es gibt nämlich einige Anzeichen, die dir vermitteln, dass ihr mit der Beikost starten könnt.

Dass dein Kind bereit für Beikost ist, merkst du daran…

  • dass dein Kind Interesse an dem hat, was andere essen und sich eigenständig Dinge in den Mund steckt.
  • wenn dein Kind sein Köpfchen aufrecht und stabil halten kann.
  • wenn es mit etwas Hilfe aufrecht sitzen kann.
  • wenn es den ersten Brei gut schlucken kann und nicht wieder mit der Zunge herausschiebt.

Neben der Tatsache, dass das Verdauungssystem von Babys Breikost und andere Beikost erst nach einigen Lebensmonaten verarbeiten kann, spielt auch die Zunge eine Rolle dabei, warum der Start der Beikost erst nach einigen Lebensmonaten möglich ist:

Beim Saugen an der Brust oder der Flasche musste das Baby die Zunge bisher gleichmäßig nach vorne drücken. Mit dem Start der Beikost hat die Zunge nun aber die Aufgabe, den Brei nach hinten zu schieben. Diesen Entwicklungsschritt schaffen die Babys meist nicht vor dem fünften Monat. Denn das erfordert ein wenig Übung.

Beikost-Start: So geht’s

Dein Baby zeigt dir, dass es bereit ist für die Beikost? Dann los! Aber wie? Genauso wie der Zeitpunkt des Beikost-Starts individuell ist, gibt es auch keinen strengen Ernährungsplan, nach dem du dich richten musst.

Natürlich gibt es Empfehlungen und Beikostpläne – weiter unten findest du einen, den wir in Zusammenarbeit mit unseren Ernährungsfachleuten erstellt haben. Das bedeutet aber nicht, dass sich alle Eltern und alle Babys strikt an einen der Pläne halten müssen. Vielmehr soll ein Beikostplan eine Hilfestellung und ein Rahmen sein, in dem du dich nach den individuellen Bedürfnissen deines Kindes bewegen kannst. Denn gerade zu Beginn der Beikostphase und in der ersten Elternschaft ist die Unsicherheit oft groß.

  • Lasst euch Zeit. Der erste Brei ist für das Baby eine ganz neue Erfahrung und bei den ersten Malen klappt manches vielleicht nicht unbedingt reibungslos. Sei aber sicher, dass sich das schnell einspielen und das Interesse deines Babys schnell steigen wird.
  • Wenn du merkst, dass dein Baby dann doch nicht will: Einfach weiter versuchen. Manchmal dauert es noch eine Weile, bis der erste Löffel dann auch angenommen wird.

Und wie sieht nun der ideale Speiseplan aus?

Zum Start der Beikost steht erst einmal ein reiner Gemüsebrei. Zutaten hier können Karotte, Pastinake, Brokkoli oder Kürbis sein. Sobald dein Baby etwa 100 g Gemüse pro Mahlzeit schafft, kannst du dem Gemüsebrei Kartoffeln zugeben. Und wenn dieser Gemüse-Kartoffel-Brei gut gegessen wird, kommt Fleisch hinzu.

Wie das im Detail aussieht, zeigen wir dir im folgenden Abschnitt.

Beikosteinführung: Plan als PDF zum Download mit Rezept-Tipps

Mit der Beikost ersetzt du schrittweise die Milchmahlzeiten deines Babys. Parallel stillst du ganz normal weiter oder gibst die Flasche mit Babymilch bzw. Säuglingsnahrung.

Der Beikostplan vermittelt dir eine Übersicht, wie du diesen Schritt angehen kannst. Er zeigt dir, wie die verschiedenen Komponenten nach und nach eingeführt werden:

Beikosteinführungs-Plan als PDF zum Download

Beikostpan der die verschiedenen Phasen ab Beikost Start je nach Alter des Kindes abdeckt.

So kann die Beikosteinführung aussehen

Es gibt eine Spanne, in der du mit der Beikost starten kannst. Jedes Baby ist anders! Bleib also entspannt – manche Babys wollen früher starten, andere später. Die Schritte und der Aufbau der Reihenfolge bleiben aber gleich, egal ob du bereits im 5. Monat anfängst Beikost zu füttern oder erst nach sechs Monaten. In der Regel startet man mit einem Brei am Mittag und erweitert Schritt für Schritt auf mittags und abends.

Ab 5. bis 7. Monat: Gemüse/Fleisch-Brei
DER KLASSISCHE MITTAGSBREI

  • Gemüsebrei pur (mit einer Spur Rapsöl)
  • Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (1x pro Woche Fisch statt Fleisch; anstatt Kartoffel gelegentlich Nudeln oder Reis)

Hinweis: Traditionell wird der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei mittags gefüttert, es spricht aber nichts dagegen, wenn du deinem Baby diesen Brei abends gibst.

Ab 6. bis 8. Monat: Milch-Getreide-Brei
FÜR DEN ABEND

  • Milch und Vollkorngetreide als Hauptbestandteile
  • Grundrezept: 200ml Vollmilch, Muttermilch oder Kindermilch mit 2-3 Esslöffeln Vollkorngetreide und etwas Obstpüree

Hinweis: Der Milch-Getreide-Brei sollte am besten abends gefüttert werden, da er dein Baby lange sättigt.

7. bis 9. Monat: Getreide-Obst-Brei
ZWISCHENMAHLZEIT AM NACHMITTAG

Diesen Brei kannst du deinem Baby geben, wenn du den Gemüse/Fleisch-Brei zum Mittag sowie den Milch-Getreide-Brei für den Abend eingeführt hast. Er ist der klassische Nachmittagsbrei als Zwischenmahlzeit.

Grundrezept

  • 100ml Wasser
  • 2 bis 3 Esslöffel Vollkorngetreide
  • 100g Obst
  • 1 Teelöffel Rapsöl oder Beikostöl

10. bis 12. Monat: Zeit fürs Familienessen
AB JETZT MIT ALLEN AM TISCH

Morgens
Brot ohne Kruste mit Aufstrich (z.B. Frischkäse, Butter oder Streichwurst) mit etwas Obst oder Rohkost und Milch aus der Tasse
Alternativ ein zartes Müsli mit Obst und Milch

Mittags
Gemeinsames Essen mit der Familie – hier findet Ihr Tipps zum Start in die Familienkost.

Abends
Brot ohne Kruste mit Obst oder Rohkost und etwas Milch aus der Tasse

Zwischenmahlzeit

  • Joghurt, Quark oder Obst
  • ½ Scheibe Brot
  • Vollkornknäckebrot
  • Vollkornzwieback oder Vollkornkeks mit Obst
  • Saft oder Gemüserohkost

Hinweis: Aufgrund des hohen Proteingehaltes wird Quark erst ab einem Alter von einem Jahr empfohlen.

Babybrei selber machen oder fertiger Brei?

Viele Eltern stellen sich die Frage, ob was besser ist, den Babybrei selber machen oder fertigen Brei zu kaufen. Sowohl die eigene Zubereitung von Beikost als auch die gekaufte Variante haben Vor- und Nachteile. Aus eigener Erfahrung heraus können wir sagen: Oftmals läuft es auf eine Mischung aus beidem heraus.

Vorteile von selbstgekochtem Brei

  • Der Geschmack ist unverwechselbar frisch, natürlich und gut. So kann dein Baby die verschiedenen Geschmäcker der unterschiedlichen Gemüsesorten kennenlernen und wird mit allen Nährstoffen versorgt.
  • Du weißt selbst am besten, was in dem Brei ist, da du die Zutaten komplett ausgesucht und zu dem Brei zusammengefügt hast.
  • Somit gibt es mehr Variationsmöglichkeiten.
  • Die Beikost selber zu kochen, ist meist kostengünstiger als fertigen Brei zu kaufen und du produzierst weniger Verpackungsmüll.

Vorteile von Gläschenkost

  • Brei in Gläschen ist streng kontrolliert, von den Zutaten bis hin zur Abfüllung in die Gläschen. Somit kannst du hier absolut sicher sein, dass in der Beikost keinerlei schädliche Keime sind.
  • Das Gemüse in den Gläschen ist so schonend gekocht, dass alle Nährstoffe und Vitamine weitestgehend enthalten sind – ideal für die Nährstoffversorgung für dein Baby.
  • Generell unterliegt Gläschenkost und alle anderen Beikostprodukte sehr strengen gesetzlichen Vorgaben bezüglich der Zusammensetzung der Nährstoffe, den Grenzwerten für Schadstoffe und Rückstände und der Verwendung von Zusatzstoffen.
  • Gläschen sind für unterwegs und wenn es mal schnell gehen muss eine ideale Lösung. Als Reserve eigenen sich Gläschen sehr gut, da sie haltbar gemacht sind. Zudem ist die Lagerung weniger aufwendig als bei selbstgemachtem Brei.

Es gibt kein Richtig oder Falsch bei der Beikosteinführung. Du kannst dein Kind mit fertigem Brei füttern oder aber auch Babybrei selber machen. Eine Kombination aus beidem ist ebenfalls möglich. Was für euch am besten passt, ist eure individuelle Entscheidung

Hol dir hier die Rezepte für selber gemachten Babybrei! 

Was soll mein Kind nach dem Beikost-Start trinken?

Mit der Einführung von Beikost erfolgt die Flüssigkeitszufuhr noch genauso wie in den ersten Lebensmonaten über das Stillen oder Säuglingsmilch. Da aber mit der Einführung der Breie die Milchmenge sinkt und Beikost nicht so viel Flüssigkeit enthält wie Milch, braucht das Baby zusätzlich etwas zu trinken. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass du deinem Baby zusätzlich Wasser zu trinken anbieten kannst, sobald du den ersten Brei zufütterst.

Sobald du beginnst, den dritten Brei einzuführen, ist zusätzliches Wasser dann sehr wichtig. Biete deinem Baby dann täglich ca. 200-600 ml Wasser zu trinken an – und das zu jeder Mahlzeit, damit es lernt, dass Trinken zur Mahlzeit dazugehört. Starte dann auch gleich damit, das Wasser im Becher oder Glas anzubieten. So lernt dein Baby den Umgang damit schnell und einfach.

Trinken lernen: So klappt es mit Becher, Glas und Tasse 

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